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Elternschaft als Arbeit

Elternschaft als Arbeit

Familiales Care-Handeln für Kinder. Eine arbeitssoziologische Analyse

Autor*in: Derboven, Wibke

Reihe: Care - Forschung und Praxis

Jahr: 2019

Sprache: Deutsch

Umfang: 180 S.

Verfügbar

Inhalt:
O-Ton: »Ich vermisse von der Gesellschaft den angemessenen Grad an Aufmerksamkeit und Würdigung für die Leistungen von Eltern« – Wibke Derboven im Interview beim Care Revolution Netzwerk am 15.01.2020. 1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Kindern zu versorgen und zu erziehen, ist eine sehr herausfordernde Arbeit, die Eltern viel mentale Kraft abverlangt, unentgeltlich geleistet wird und zudem noch wenig sichtbar ist. Politik und Gesellschaft konzentrieren sich in ihren Worten und Taten immer noch einseitig auf Erwerbsarbeit und entsprechend sind die Rahmenbedingungen für Eltern vielfältig mangelhaft. Das Buch soll dazu beitragen, die notwendige gesellschaftspolitische Einsicht und auch Kraft zu entwickeln, angemessene Rahmenbedingungen auf den Weg zu bringen.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Dieses Buch setzt an der feministischen Tradition an, die Versorgung von Kindern als Arbeit zu deuten und setzt diese konsequent um. Elterliche Tätigkeiten werden auf der Basis von grundlegenden Dimensionen von Arbeit analysiert, wie sie im erweiterten Modell des Arbeitshandelns von Böhle beschrieben sind. Daraus ergibt sich ein neuer Erkenntnisraum mit spannenden Ergebnissen: Beispielsweise, dass Eltern anstrengende Kooperationsarbeit leisten, die bisher noch gar nicht gesehen wird.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Es ist sehr gut, dass in aktuellen Forschungsdebatten Care-Arbeit eine zunehmende Rolle spielt. Care-Arbeit wird endlich sichtbarer und über die Verbesserung der Rahmenbedingungen wird vielfältig diskutiert, gekämpft und gestritten. Care-Arbeit findet erwerbsförmig statt, oder auch als unbezahlte Haus- und Sorgearbeit. Dieses Buch stärkt grundsätzlich Care-zentrierte Positionen und vertieft im Speziellen den Erkenntnisraum im Bereich der privaten Kinderversorgung. Die Schwere elterlicher Arbeit wird sichtbar, aber auch die Vielfalt ihrer Realisierung wird in einer Typologie des Care-Handelns von Eltern deutlich.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Mit Eltern. Schon die Nennung des Titels ›Elternschaft als Arbeit‹ löste bei Kinder versorgenden Kolleg*innen und Freund*innen einen befreienden ›Gut, dass das mal gesagt wird!‹-Kommentar aus. Und mit allen Menschen, die sich Gedanken darüber machen, wie wir zukünftig leben wollen. Häufig wird in neuen Gesellschaftsentwürfen vergessen, dass einige Menschen viel unbezahlte Arbeit leisten. Wenn dies nicht stärker berücksichtigt wird, dann wird eine neue Ungleichheit zementiert: die zwischen Menschen mit und ohne Sorgeverpflichtungen. Und das wäre fatal.5. Ihr Buch in einem Satz:Elternschaft ist schwere Arbeit, die viel mentale Kraft braucht -nebenbei und unter ungünstigen Rahmenbedingungen ist sie eigentlich nicht leistbar. Eltern geraten oft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit: Kinder zu versorgen ist harte Arbeit, die zunehmend unter ungenügenden sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen realisiert werden muss. Dennoch konzentrieren sich Wissenschaft und Politik in ihren Analysen immer noch auf die Erwerbsarbeit. Diese Studie ändert das: Wibke Derboven blickt unter arbeitssoziologischer Perspektive tief hinein in die Arbeit von Eltern verschiedenster gesellschaftlicher Bereiche. Ihre Ergebnisse zeigen ein gleichermaßen breites wie differenziertes Bild elterlicher Arbeitsweisen und machen deutlich: Eltern haben zum Teil höhere Anforderungen zu meistern als Erwerbsarbeitende der obersten Hierarchieebenen.
Biografie:

Wibke Derboven (Dipl.-Ing.), geb. 1958, arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Hamburg unter anderem mit Gabriele Winker. Sie forscht und lehrt dort unter einer soziologischen und genderorientierten Perspektive in den Feldern Lehr-/Lernforschung, Hochschulforschung sowie interkulturelle Forschung und (Care-)Arbeit. Schwerpunkte liegen hier insbesondere in der Analyse der in Familien verrichteten Sorgearbeit für Kinder und in sozialen Ungleichheitsverhältnissen aktiver Elternschaft.

Titel: Elternschaft als Arbeit

Reihe: Care - Forschung und Praxis

Autor*in: Derboven, Wibke

Verlag: transcript Verlag

ISBN: 9783839449417

Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Gesellschaft, Sozialwissenschaft

Dateigröße: 1 MB

Format: PDF

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